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Ein Marktplatz, winzig, aber lebhaft. Ein Dorf, wie aus der Zeit gefallen. Ein junges Paar im Liebesglück. Die bevorstehende Hochzeit bringt das Leben in dem Shtetl gehörig durcheinander, Ringe und Einladungen werden verlegt, und während Braut und Bräutigam einander in der Aufregung ständig zu verpassen scheinen, werden nebenan handfeste Streitbarkeiten ausgetragen.
Atemberaubende Akrobatik, Bilder, wie von Marc Chagall geträumt, und die jubilierende Melancholie ostjüdischer Musik: Damit avancierte vor zwei Jahren Adrian Schvarzsteins „Circus Klezmer“ innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling von La Strada: Plötzlich gab es zu wenige Vorstellungen, zu wenige Tickets.
Nach dem Vorjahreserfolg des Cirque Romanès folgte 2009 in der Reihe Cirque Noël ein Wiedersehen mit dem wunderbaren Circus Klezmer und seiner zauberhaften Erzählung von der Liebe. Da wurden Tische, Flaschen, Wäscheleinen zu Arbeitsgeräten für Akrobaten, Jongleure, Seiltänzer, Clowns, ein Erdäpfel schälendes Mütterchen wandelt sich zur Femme fatale und ein witziges Kauderwelsch zur Sprache der Liebe, die jeder versteht.
Die Hochzeit am Schluss mag gespielt sein, die Atmosphäre war echt: Der Dom im Berg wurde zum Schauplatz einer künstlerischen Begegnung, die mithilfe mitreißender Klezmermusik, übermütiger Komik und atemberaubender Zirkuskunststücke das Publikum in Festgäste einer Geselligkeit verwandelt, die nichts weniger feierte als die Liebe, den Moment, die Magie der Menschlichkeit.
Und so soll schließlich das Leben sein, nicht nur, aber gerade auch zur Weihnachtszeit.

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