Im Winter 2007 gastierte die Familie Romanès in Paris. Danach meinte „Le Monde“ resümierend:
„Weihnachten ist eine gute Zeit für den Zirkus, vor allem für den Cirque Romanès, sein Durcheinander, seinen Schwung, die Familie in der Arena, das Orchester, die Katze …“
Nun ist die Familie Romanès endlich erstmals in Österreich zu sehen. Ihr Zirkus baut auf der Kultur der Roma und Sinti auf. Der Gesang von Délia, die vielen musikalischen Momente, die teilweise ironischen Bezüge auf das eigene Leben und das Unterhaltungsmetier an sich und vor allem die große Kunst des Geschichtenerzählens vermengen sich zu einem nicht vorhersehbaren Erlebnis. Keine Vorführung ist wie die andere, auf jeden Ort, auf jedes Publikum wird Bezug genommen. Dieser Zirkus ist ein Seelenwärmer für die kalte Jahreszeit und gegen das trügerische Gefühl, „doch schon alles gesehen“ zu haben.
Puristisch und doch magisch, so wirkt die Herangehensweise des Dichters Alexandre Romanès, der als Zirkusdirektor ein zärtlicher Patriarch ist. Die französische Zeitung „Liberation“ schrieb über seinen Cirque:
„Ein Markenzeichen, obwohl das Handwerkliche noch immer zu spüren ist. Dieser Zirkus dreht allen testosteronparfümierten seelenlosen Multis eine lange Nase! Hier haben noch immer die Mädchen ihren großen Auftritt, entweder als köstliches Duo am Trapez mit Kakadu oder als Schlangenmensch in rosa.“
Und der Journalist Didier Méreuze ergänzte: „Man denkt an die Filme von Kusturica. Man ist aber nicht im Kino, sondern im Zirkus, und man ist überwältigt, verzaubert.“