Ein musikalisches Zirkus-Theater-Stück
von Adrian Schvarzstein
Produziert von Werner Schrempf, Künstlerischer Leiter von La Strada & Cirque Noël Graz
koproduziert von Theater op de Markt, Dommelhof, Neerpelt (Belgien).
Commissioning Parnter: Théâtre de Thalie, Montaigu (Frankreich)
EIN BAROCKES ZIRKUS-THEATER-STÜCK IN DEN BILDERN DER RENAISSANCE
Barocke Popmusik, zeitgenössische Zirkuskunst und die pralle Lebenslust einer Adrian Schvarzstein-Produktion: Mit seiner neuen Inszenierung „Seasons‟ nimmt der Regisseur des legendären Circus Klezmer sein Publikum mit auf eine spannende Reise, bei der sich die Bilderwelt Pieter Brueghels, der Wechsel der Jahreszeiten und die Zyklen des Lebens kunstvoll miteinander verweben. Mit einem Ensemble aus Musikern, Schauspielern, Akrobaten und Artisten aus acht Nationen kombiniert Schvarzstein Livemusik … aus der Zeit von Vater und Sohn Breughel mit den Elementen zeitgenössischer Zirkuskunst. Und lässt so die Bilder des 16. und 17. Jahrhunderts mit all ihrer Lebenslust, Absurdität und ihrem Humor im dritten Jahrtausend wieder lebendig werden. „Ein Zirkus-Theater Stück“ nennt Adrian Schvarzstein das, was er mit „Seasons“ auf die Bühne bringt.
Im Mittelpunkt des Stückes, das am 18. Dezember 2015 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Cirque Noël in Graz Premiere feiert, stehen die vier Jahreszeiten und ihre Versinnbildlichung des universellen Lebenszyklus. Beginnend mit dem Frühling als der Geburt über den Sommer und den Herbst bis zum Winter, der zwar für den Tod, nicht aber das Ende aller Dinge steht. Mit den Mitteln des modernen Zirkus, des Theaters und der Musik stellen die Künstler ihn vielmehr als Fest des Neubeginns dar, das das Ende der weltlichen Verantwortung feiert. „Diese Geschichte wird so detailreich erzählt werden wie die Bilder Brueghels gemalt sind“, verspricht Adrian Schvarzstein, „die Charaktere brauchen dafür keine Worte und können trotzdem in großer Klarheit kommunizieren und die Emotionen vermitteln, die es braucht, um ihr bis zum Ende zu folgen.“
Meisterhaft genutzt werden dafür der Raum auf und außerhalb der Bühne und die direkte Kommunikation mit dem Publikum „Seasons findet im gesamten Theater statt‟, verspricht Schvarzstein, „im Foyer, im Publikum und auf der Bühne. Die Show berührt und das nicht nur physisch, sondern vor allem emotional.“ Dafür sorgen nicht nur die sorgfältig ausgearbeiteten Charaktere, sondern vor allem auch das große Können der Künstler in diesem international besetzen Ensemble. So wirken unter der Leitung des in Barcelona lebenden Argentiniers Schvarzstein neben spanischen, amerikanischen, norwegischen, schwedischen, finnischen und Schweizer Künstlern auch jede Menge österreichische Protagonisten und Musiker an „Seasons“ mit: 11 der 21 Beteiligten sind Österreicher.
Als Produzent von „Seasons“ konnte sich der Cirque Noël Graz im Rahmen seiner internationalen Netzwerkverbindungen die Unterstützung starker Weggefährten sichern. Unter anderem konnte das belgische Festival „Theater op de Markt, Dommelhof“ als Ko-Produzent gewonnen werden.
Dieses Miteinander internationaler Künstler und Produzenten hat die Zusammenarbeit ebenso so spannend und inspirierend wie ungewöhnlich und aufwendig gemacht. Über zwei Jahre hat Adrian Schvarzstein sein Stück entwickelt und perfektioniert, ist zwischen Spanien, Finnland, und Belgien hin und her gereist, um mit den Artisten an ihren individuellen Performances zu arbeiten, hat unzählige Stunden in Skype-Konferenzen verbracht und mit Musikern der Neuen Hofkapelle Graz geprobt. Ein Aufwand, der sich mehr als ausgezahlt hat: „Ich liebe genau dieses Internationale‟, schwärmt Adrian Schvarzstein, „wenn Du im Zirkus arbeitest, spielt es keine Rolle, woher Du kommst. Wir alle haben unterschiedliche Stile, die die Produktion so wertvoll machen. Da gibt es zum Beispiel den ganz besonderen nordischen Stil unserer finnischen Hand to Hand-Akrobaten oder das Zusammenspiel spanischer Musiker und Musiker der Neuen Hofkapelle Graz‟, begeistert sich der Regisseur.
Nachdem jeder einzelne Künstler seinen Teil perfektionierte hatte, wurde eine Residency im belgischen Neerpelt – dessen „Festival Theater op de Markt, Dommelhof‟ den Cirque Noël als Ko-Produzent ebenfalls mit großem Engagement unterstützt hat – zum Ort intensiver Gemeinschaftsproben für das Ensemble. Hier hat Adrian Schvarzstein die Details dieser wunderbaren Geschichte mit ihren opulenten Bildern, Geschichten und Eindrücken zusammengefügt und mit allen Disziplinen des modernen Zirkus sicht- und spürbar gemacht: von der Akrobatik über die Choreographie und Musik bis zum Schauspiel. „Das Wunderbare am Zirkus ist, dass man all diese Disziplinen miteinander vereinen kann‟, so Adrian Schvarzstein, und das tut er mit der gleichen Intensität und Vielschichtigkeit, mit der die Brueghels einst ihre Bilder gemalt haben.
„Seasons ist für Menschen in allen Lebensphasen‟, ist Adrian Schvarzstein überzeugt, „vom Kind bis zum Intellektuellen wird jeder etwas darin finden, das ihn glücklich macht und berührt.‟ Denn die Geschichte von Seasons ist zeitlos: „Es geht um das Sterben, geboren werden, Aufwachsen – und vor alle darum, die Dinge, die man wirklich tun will zu tun, ehe das Leben vorbei ist‟, sagt Adrian Schvarzstein. Eine der zeitlosesten Wahrheiten überhaupt – ob man sie nun „Carpe Diem‟ oder „YOLO‟ nennt. Der zeitliche und personelle Aufwand hat sich gelohnt. Für das große Publikumsinteresse und die lobenden Stimmen der Kritiker zeichnen nicht nur die sorgfältig ausgearbeiteten Charaktere verantwortlich, sondern auch das große Können der Künstler. Unter der Leitung des in Barcelona lebenden Argentiniers Schvarzstein arbeiteten neben spanischen, amerikanischen, norwegischen, finnischen und Schweizer Künstlern auch jede Menge Österreicher an „ Seasons“ mit. Sie allein stellen 11 der 21 an der Produktion Mitwirkenden.
Nach 16 Vorstellungen, die größtenteils ausverkauft waren, ging der Cirque Noël mit „Seasons“ am 6. Jänner 2016 in Graz zu Ende. 8.600 Menschen haben sich – geleitet vom internationalen Ensemble – auf eine Reise durch Jahrhunderte und Jahreszeiten begeben.
Im Rahmen einer Residency ist „Seasons“ im Kunsthaus Weiz zu Gast: am 7. und 8. April 2017, 19.00 Uhr.
Ausgewählte Pressestimmen
„Schwereloses Schwelgen – Adrian Schvarzstein beglückt mit dem Cirque Noël nicht nur Grazer. Das Geniewerk könnte international für Furore sorgen. … Selbst der Leichenzug beim Einmarsch hat nichts Bleiernes. Mit froher Troubadourmusik wird man fügelleicht zu einer fantastischen Reise durchs Leben und durch die von Gemälden der Brueghels inspirierten Jahrezeiten geführt. Auf der Bühne des famosen Grazer Stimmungsgestalters Markus Boxler türmen sich Kisten, Flaschen und zwischendurch Erdäpfel vor wechselnden, wie Bettlaken aufgehängten Landschaftsbildern der Künstlerdynastie Brueghel. … Man staunt offenen Mundes, meint, die Erde stoße ab und die Luft ziehe magnetisch an. … Fast schade, dass bei derart exquisiten Nummern die Augen originelles Nebengeschehen im turbulenten Treiben nur streifen können. … Das Kaleidoskop pulsierenden Lebens lässt besinnen und froh auftanken beim Über uss an Energie und Schönheit in allen Phasen – ob zarter Frühling, praller Sommer, reifer Herbst oder beschaulicher Winter.“
– Elisabeth Willgruber-Spitz, Kleine Zeitung
„Wenn ein Abend mit einem nackten Mann an der Viola da Gamba (Georg Kroneis, Neue Hofkapelle Graz) und einem Champagner schlürfenden Philatelisten beginnt (Adrian Schvarzstein), weiß man, dass man an einer Pforte steht, die eigentlich nur in die herrlichskurrile Welt Schvarzsteins führen kann. … Es ist ein Streifzug durch die Jahreszeiten, der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Normalität und Zirkus auslotet. … Der biedere und patscherte Briefmarkensammler wird darin immer tiefer in ein Universum gezogen, das große Ähnlichkeit mit einem altertümlichen Marktplatz hat. … Es ist ein Reich, in dem mit Flaschen jongliert wird, ohne dass diese jemals den Tisch verlassen; in dem auf schlaffen Seilen getanzt, schwingenden Stangen geturnt wird, Eisenhanteln federleicht durch die Lüfte schwingen; Flaschenzüge zur großen Liebe und Sesseltürme ins Jenseits führen und Herbststürme bis weit in den Publikumsraum wüten.“
– Christoph Hartner, Kronen Zeitung
Bildergalerie
Die Mitwirkenden
MusikerInnen der Neuen Hofkapelle Graz
Lucia Froihofer: Violine, Viola, Graz (Österreich)
Gabriel Froihofer: Percussion, Graz (Österreich)
Georg Kroneis: Viola da Gamba, Violone, Graz (Österreich)
MusikerInnen von Le tendre Amour
Esteban Mazer: Cembalo, Argentinien & Spanien
Katy Elkin: Oboe, Dudelsack, USA & Spanien
Juan Ullibarri: Blasinstrumente, Spanien & Luxemburg
Zirkuskünstler & Schauspieler
Linn Broden: Akrobatin, Schweden & England
Ester Slanzi: Akrobatin, Schweiz
Jonas Slanzi: Akrobat & Jongleur, Schweiz
Jenni Lehtinen: Akrobatin, Finnland
Sasu Peistola: Akrobat, Finnland
Adrian Schvarzstein: Künstlerischer Leiter & Schauspieler, Argentinien & Spanien
Projektteam „Seasons‟
Werner Schrempf: Produzent & Künstlerischer Leiter (Graz, Österreich)
Noémie Fonteneau: Produktionsmanagement & Touring (Graz, Österreich & Frankreich)
Dagmar Mayerl-Reinprecht: Finanzen (Graz, Österreich)
Thomas Mayerl: Produktionsleitung, Technik & Finanzen (Graz, Österreich)
Verena Kiegerl: Dramaturgie (Graz, Österreich)
Markus Boxler: Bühnenbild (Graz, Österreich)
Rosa Wallbrecher: Assistenz Bühnenbild (Graz, Österreich)
Leonie Bramberger: Kostümdesign (Graz, Österreich)
Thomas Schröttner: Sound Design (Graz, Österreich)
Eugen Schöberl: Lichtgestaltung (Graz, Österreich)